Das falsche Pferd

Musik und Text von Bodo Wartke im Jahr 2015
Musik- und Textbearbeitung von Andreas Klaude

Stell dir vor wir Menschen würden von nun

An nur noch Dinge tun die wir wirklich gerne tun,

Sprich aus Liebe handeln und fortan

All das lassen was wir hassen, was wäre dann?

Dann gäbe es in unserem Land endlich gutes Fernsehen,

Weil die Fernsehmacher Fernsehen machten, das sie selber gern sehn.

Statt um die Quote um die sich alles dreht

Ginge es auf einmal nur um pure Qualität


Es gäbe keine Nerv tötende Werbung mehr

Weil sie ohnehin komplett überflüssig wär

Denn ausnahmslos jedes Produkt das existiert

Wäre dann mit Hingabe und Liebe produziert

Die Werber würden nicht mehr ihr Talent verschwenden

Sondern sich fortan der guten Sache zu wenden

Einer Sache die sie künstlerisch und inhaltlich erfüllt

Und eben nicht mehr Werbung machen für Nestle oder Bild

Desweiteren fehlte dann hierzulande jede Spur

Von lieblos hingerotzter Zweckarchitektur

Plötzlich wären unsere Städte Stätten schierer Freude

Statt Ansammlungen kalter deprimierender Gebäude

Wir handelten alle aus authentischem Gefühl

Und nicht mehr aus Angst und marktwirtschaftlichem Kalkül

Wir folgten unserem Herzen und unseren Gelüsten

Statt das zu tun von dem wir glauben, dass wir es tun müssten

Wir trauten uns wir selbst zu sein und unkonventionell

Studierten kaum noch Jura oder BWL

Oder sagen wir so Betriebswirt oder Jurist

Wird dann nur noch der, der es wirklich gerne ist.

Wir alle würden einen Beruf ausüben

Den wir wirklich gern tun und von ganzen Herzen lieben

Die gute Laune würde steigen ganz egal wohin man guckt

Und ganz nebenbei auch das Bruttosozialprodukt

Die richtigen Leute wären Ärzte oder Richter

Lehrer und Beamte, und die Falschen wären nicht da

Die richtigen Leute wären Bäcker oder Bänker

Krankenschwestern oder Staatenlenker

Erst die Arbeit dann das Vergnügen

Diesem Dogma bräuchten wir uns nicht mehr fügen

Denn das Vergnügen finge ja dann

für uns direkt bei der Arbeit an.

Und wie schön ist es wenn man bei einem Menschen erkennt

Er brennt für was er tut und ist in seinem Element

Und wie schön ist es, sich mit solchen Menschen zu umgeben

Die ihren Job nicht nur erfüllen, sondern leben

Ich glaube, dass ist echt das Schönste was es gibt

Wenn man das was man macht auch leidenschaftlich liebt.

damit tut man sich nicht nur selbst einen Gefallen

sondern, letzten Endes, allen.

Wir würden uns entfalten und neu gestalten,

Nicht mehr machen, was unsere Alten für richtig halten

Die sich klammern an vermeintliche Tugenden und Sitten

Unter denen sie absurderweise selber früher litten.

Vermutlich sagen Sie, dass funktioniert doch nie

Na deine Hirngespinste, reine Utopie

Wenn alle täten was sie lieben, wo kämen wir denn da hin

Das macht doch alles überhaupt gar keinen Sinn

Wir unterwerfen uns lieber weiterhin dem Joch

Denn das kann ja gar nicht klappen...

...was wenn doch?

...was wenn doch?